In der wundervollen Welt des Brand Marketings zeichnen sich für das Jahr 2024 einige unverzichtbare “Trends” ab – oder vielmehr Must-Dos. Das hier sind die wichtigsten 5 Dinge, die jede Marke bei der Strategieplanung auf dem Radar haben sollte:
1. Marken-DNA wird spezifischer und nahbarer
Wir bewegen uns in einer Welt, in der Transparenz und Authentizität immer wichtiger werden. Das heißt, dass die zwei Welten zwischen internen und externen Aspekten miteinander verschmelzen. Keiner traut sich mehr heutzutage, bestimmte Werte nach außen hin zu vertreten, die im Inneren eines Unternehmens nicht mal mehr angesprochen werden. Früher oder später wird man entlarvt, ein Marken-Skandal ist nur eine Frage der Zeit. Greenwashing – um nur ein Beispiel zu nennen.
Doch was bedeutet das für eine Brand? Marken müssen ihre DNA nicht nur bewahren, sondern auch spezifischer und greifbarer gestalten. Es geht darum, sich zu weltrelevanten Themen zu äußern und schnell auf Veränderungen zu reagieren, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Die Herausforderung wird darin liegen, eine konsistente Botschaft zu vermitteln, die sowohl die Markenwerte widerspiegelt als auch mit den aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Anliegen resoniert.
Es findet ein Wandel hin zu den Verbraucher:innen statt. Dieser Wandel zeigt sich in der Art und Weise, wie und wo Verbraucher Kaufentscheidungen treffen, wobei sie zunehmend durch die Identität und Ethik der Marke und nicht nur durch das Produkt selbst beeinflusst werden. Ganz gleich, wie gut dein Produkt ist – Wenn es sich nicht um 360 Grad drehen lässt, ohne dass Bedenken und Zweifel entstehen, wird es sich nicht durchsetzen.
Dieser Wandel spiegelt sich in aktuellen Verbrauchertrends wider: 41 % der Verbraucher:innen (generationsübergreifend) entdecken Produkte in sozialen Medien. Insbesondere unter jüngeren Generationen, werden Einkäufe basierend auf sozialen Medien und Empfehlungen von Influencern getätigt. (Quelle) Diese Trends deuten auf eine tiefere Verbindung zwischen Verbraucher:innen und Marken hin, bei der die Identität und Werte der Marke eine entscheidende Rolle bei Kaufentscheidungen spielen.
Das leitet uns zum zweiten Punkt.
2. Marken müssen dort auftauchen, wo Verbraucher:innen sind
Kurzes Wrap-up: Dark Social bezieht sich auf Online-Kommunikation in privaten Kanälen wie Messaging-Apps, E-Mails und geschlossenen Gruppen, die traditionelle Analysetools nicht genau verfolgen können. Diese Art der Kommunikation spielt eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung von Informationen und Empfehlungen und beeinflusst somit das Konsumentenverhalten und die Markenwahrnehmung.
Die Bedeutung von Dark Social, darunter Gruppenchats oder Messenger, aber auch Social Media Plattformen nehmen weiter zu. Jetzt erst hat @Treads aktuell in Deutschland gelauncht. Also, was ist für Marken jetzt relevant?
Marken müssen verstehen, wo ihre Zielgruppen sich aufhalten und wie sie dort am besten kommunizieren können. Die Herausforderung besteht darin, authentisch zu bleiben und gleichzeitig in diesen teils privaten Räumen präsent zu sein, ohne aufdringlich zu wirken. Natürlich unterscheidet sich die Nutzung dieser Dark Social Kanäle je nach Generation. Bei der Generation Z betrachten 43% Influencer-Empfehlungen als relevant für ihre Kaufentscheidungen, während das nur bei 18% der Generation X und 9% der Babyboomer der Fall ist.
Wirklich spannend wird es, wenn es um das Verhalten geht: 63% der Verbraucher:innen teilen Inhalte eher über Dark Social-Kanäle als über offene soziale Medienplattformen. WhatsApp und Facebook Messenger sind hierbei die bevorzugten Dienste.
Für Marken bedeutet das, dass die wahre Reichweite digitaler Kampagnen wahrscheinlich unterschätzt wird, was Herausforderungen bei der genauen Messung der ROI mit sich bringt (Quelle).
Long story short: Dark Social ermöglicht es Marken, Vertrauen und Loyalität durch Community-basiertes Wachstum aufzubauen. Es müssen Content-Bausteine geschaffen werden, die in diesen Dark Social Kanälen replizierbar sind. Ein langer Blogbeitrag über die Vor- und Nachteile eines Produktes wird dort bestimmt keinen Anklang finden …
3. KI ist keine Chance mehr, sondern Voraussetzung im Content-Marketing
Wenn es um die Rolle von KI im Content-Marketing geht, kann ich die Bedeutung von KI nicht genug betonen. Die Fähigkeit, riesige Datenmengen zu analysieren und auf spezifische Zielgruppen zugeschnittene Inhalte zu generieren, macht sie zu einem unschätzbaren Werkzeug im Arsenal des modernen Marketers. Eine Umfrage ergab, dass 70 Prozent der Marketingteams bereits eine vollständig definierte KI-Strategie verwenden, vor allem für Lead-Generierung, Konversionsraten, Kundenengagement, Kundenerfahrung und Content-Optimierung. True that (Quelle).
In einem anderen Blogbeitrag habe ich bereits über die Chancen gesprochen und auch Risiken aufgezeigt. Das Wichtigste: Wir müssen uns der Verantwortung in der Nutzung von KI bewusst sein – vor allem im Brand Marketing trifft kreative Expertise auf unendliche Möglichkeiten der Texterstellung. Die Vereinbarkeit von smarten Expert:innen die ihr Gebiet verstehen und das "künstliche" Wissen, ist schwierig und kann schnell missbraucht werden.
Marken brauchen eine KI-basierte Strategie, so viel ist klar – noch nie konnten wir so schnell eine personalisierte Customer Journey abbilden. Vorausgesetzt, wir wissen wie und setzen die richtigen KPIs dahinter. Mit einem einfachen Prompt ist es definitiv nicht getan.
Persönlich sein steht bei Marken immer noch auf Platz 1. Und schon kommen wir zum nächsten Punkt:
4. Persönlich währt am Längsten
Konsument:innen erwarten zunehmend Erfahrungen, die genau auf ihre individuellen Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnitten sind – aber Achtung: bitte ohne dabei cringe (sagt man doch so?) zu wirken. Marketing ohne Marketing, sozusagen.
Vorne mit dabei: On-Demand Gen, was die Personalisierung in Marketingkampagnen steigert und gleichzeitig Nachhaltigkeit fördert, indem Abfall reduziert wird. Im Gegensatz zu Massenproduktionen von generischem Marketingmaterial ermöglicht On-Demand, Inhalte spezifisch auf bestimmte Zielgruppen zuzuschneiden. So kann der Fokus auch auf Kundenbindung- und reaktivierung, anstatt auf quantitative Generierung liegen. Wer das noch mit dem Einsatz von Mikro- und Nano-Influencer:innen vereint, der kann eine nahtlose Brand-Journey etablieren und persönliche Marketingstrategien entwickeln, um den Erwartungen der modernen Verbraucher:innen gerecht zu werden.
Wir sammeln schon heute eine Fülle von Daten über verschiedene Berührungspunkte – darunter soziale Medien, Websites und sogar physische Einzelhandelsgeschäfte. Diese Daten ermöglichen es Marken, hochgradig personalisierte Marketingstrategien zu entwickeln. In 2024 müssen Marken das Sammeln aktiv umsetzen.
5. Nachhaltigkeit wird noch wichtiger
Nachhaltigkeit ist kein Trend mehr, sondern eine Notwendigkeit. Verbraucher:innen erwarten von Marken, dass sie Verantwortung übernehmen und nachhaltige Praktiken in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Dies umfasst nicht nur ökologische Aspekte, sondern auch soziale und ethische Faktoren. Marken, die in ihren Marketingstrategien einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit legen, werden nicht nur das Vertrauen ihrer Zielgruppen stärken, sondern auch langfristig wettbewerbsfähiger sein (Quelle).
Und hier gilt es nicht nur zu schreiben, dass man als Brand klimaneutral ist (was sowieso ein schwieriger Begriff ist) oder den Fußabdruck bei Geschäftsreisen anderweitig kompensiert. Wahre Nachhaltigkeitsarbeit findet hinter den Kulissen statt und zeigt sich dann im täglichen Doing und der Kommunikation zum Produkt selbst.
Was nehme wir am Ende mit? 2024 wird wild. 2024 erfordert verantwortungsvolles Handeln. Im Jahr 2024 ist es entscheidend, dass Marken nicht nur aktuelle Trends verfolgen, sondern auch proaktiv neue Wege gehen, um mit ihrer Zielgruppe in den Austausch zu treten. Authentizität, Nachhaltigkeit, Präsenz, technologische Innovation und Personalisierung werden die Eckpfeiler erfolgreichen Brand Marketings sein.
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